GravitationswellendetektionVakuumkammer für Technologieentwicklung angeliefert
17. Oktober 2022
Seit ein paar Tagen steht im Labor von Prof. Dr. Oliver Gerberding eine riesige Vakuumkammer, in der künftig Komponenten für Gravitationswellendetektoren getestet werden. Die Kosten von rund 600.00 Euro für das Großgerät übernehmen die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Land Hamburg.
Was aussieht wie ein überdimensionierter Kühlschrank und in Millimeterarbeit durch die Türen des Labors von Oliver Gerberding geschoben wird, ist eine fünf Tonnen schwere Vakuumkammer. Um Komponenten für Gravitationswellendetektoren in einer realistischen Umgebung zu testen, ist eine solche Kammer unerlässlich. „Die Vakuumkammer wurde eigens für unser Labor entwickelt.“, erklärt Oliver Gerberding. Gemeinsam mit seinem Team entwickelt er im Rahmen des Exzellenzclusters Quantum Universe Sensoren, Isolations- und Regelsysteme und Algorithmen für bereits bestehende und zukünftige Gravitationswellenobservatorien wie das Einstein-Teleskop oder LISA.
Egal ob am Boden oder im All benötigen die Messapparaturen der Gravitationswellendetektoren eine Vakuumumgebung. Bodengestützte Detektoren müssen zusätzlich gegen seismisches Rauschen isoliert werden, also Störungen, die durch Schwingungen des Bodens übertragen werden. Um auch im Labor diese Art des Rauschens möglichst gering zu halten, wird die Vakuumkammer auf vier aktiv seismisch isolierten Füßen installiert. „Dass die Vakuumkammer so ein hohes Eigengewicht hat, ist ebenfalls ein Vorteil. Dadurch wird sich die Kammer selbst nicht mit bewegen, wenn im Innenraum etwas in Bewegung ist.“, führt Gerberding aus. Die optische Plattform, auf der entwickelte Komponenten montiert und getestet werden, und auch die Experimentteile selbst wiegen weniger als eine halbe Tonne. „In einem nächsten Schritt bauen wir im Labor ein Reinraumzelt um die Vakuumkammer auf, denn die Experimentkomponenten sind sehr empfindlich.“