Masterclass über Thermodynamik Schwarzer LöcherVater der Stringtheorie Edward Witten in Hamburg
20. Januar 2025

Foto: OFC-LLC
Das Wolfgang Pauli Centre für Theoretische Physik (WPC), eine gemeinsame Einrichtung der Universität Hamburg und des DESY, veranstaltete vom 14. bis 17. Januar eine hochkarätige Masterclass mit dem Titel „Invitation to Black Hole Thermodynamics“ unter der Leitung von Professor Edward Witten, einem der einflussreichsten Physiker unserer Zeit. Die Veranstaltung zog über 300 angemeldete internationale Teilnehmende an und unterstrich das weltweite Interesse an Wittens bahnbrechenden Beiträgen zur theoretischen Physik.
Edward Witten lehrt am Institute for Advanced Studies in Princeton und wird oft als der Vater der Stringtheorie bezeichnet. Seine revolutionären Anwendungen der Quantenphysik auf mathematische Probleme haben das Gebiet der „physikalischen Mathematik“ geschaffen. Insbesondere seine Arbeiten zur Quantenfeldtheorie und deren tiefgreifenden Auswirkungen auf die Teilchenphysik, die statistische Physik und Dualitäten haben das Verständnis des Universums tiefgreifend geprägt.
Edward Wittens lange Liste von Auszeichnungen umfasst die Fields-Medaille (1990), die oft als "Nobelpreis" der Mathematik angesehen wird, die Lorentz-Medaille (2010), die Isaac-Newton-Medaille (2010) und den Breakthrough Prize in Fundamental Physics (2012). Im Jahr 2023 wurde er mit dem Hamburger Preis für Theoretische Physik geehrt.
In der Masterclasss bot Witten während der gesamten Woche eine Einführung in die Welt der Thermodynamik Schwarzer Löcher. In seiner Vorlesungsreihe untersuchte er das quantenmechanische Verhalten von Schwarzen Löchern, die im Gegensatz zu ihren klassisch betrachteten Gegenstücken keine einfachen, eigenschaftslosen Objekte sind. Stattdessen verhalten sie sich wie komplizierte Vielteilchensysteme, die den Gesetzen der Thermodynamik und der statistischen Mechanik unterliegen – ein Konzept, das von den Physikern Bekenstein und Hawking vor über 50 Jahren erstmals vorgestellt wurde. Wittens Vorlesungen befassten sich sowohl mit etablierten Theorien als auch mit neuen Ideen auf diesem Gebiet, die allerdings noch viele grundlegende Herausforderungen offen lassen.
„Die Masterclass war nicht nur ein akademischer Meilenstein für unsere wissenschaftliche Gemeinschaft, sondern verdeutlicht auch die Rolle des Wolfgang Pauli Centres bei der Gestaltung der Forschung in der theoretischen Physik“, erklärt Volker Schomerus, einer der Sprecher des WPC. Das Wolfgang Pauli Centre ist eine gemeinsame Einrichtung von Universität Hamburg und DESY. Es bringt führende Experten aus der Teilchenphysik, Astrophysik, mathematischen Physik und anderen Bereichen zusammen und fördert so fächerübergreifende Forschung und internationale Partnerschaften.