Beate Naroska Gastprofessuren 2021Quantum Universe ehrt Prof. Dr. Halina Abramowicz und Dr. Emanuela Dimastrogiovanni
22. Dezember 2021

Foto: Private
Die Beate Naroska Gastprofessuren 2021 des Exzellenzclusters Quantum Universe gehen an Prof. Dr. Halina Abramowicz (Universität Tel Aviv) und Dr. Emanuela Dimastrogiovanni (Universität Groningen). Beide Wissenschaftlerinnen erhalten die Auszeichnung für ihre herausragenden Forschungsarbeiten in der Teilchenphysik und der Grundlagenphysik sowie für ihr aktives Engagement für die Chancengleichheit von Frauen in der Physik.
Die Beate Naroska Senior Gastprofessur geht an Prof. Dr. Halina Abramowicz. Sie wurde 1988 an der Universität Warschau habilitiert, lehrt derzeit an der Universität Tel Aviv und ist eine führende Persönlichkeit auf dem Gebiet der Experimente der Elementarteilchenphysik. So war sie beispielsweise maßgeblich am ZEUS-Experiment sowie am ATLAS-Experiment beteiligt und arbeitet seit 2019 gemeinsam mit Principal Investigator Beate Heinemann am LUXE-Experiment bei DESY. Prof. Abramowicz ist für viele Wissenschaftlerinnen eine Inspiration für ihre wissenschaftliche Expertise und ihre Resilienz.
Prof. Dr. Halina Abramowicz: "Ich fühle mich durch den nach Beate Naroska benannten Preis sehr geehrt. Er erinnert mich an meine ersten Jahre bei DESY, an die Anfänge des HERA-Baus, als Beate und ich fast die einzigen Physikerinnen waren, die durch die DESY-Flure gingen. Bei meinem jüngsten Besuch bei DESY war ich sehr erfreut zu sehen, dass dies definitiv nicht mehr der Fall ist, und trotz der Beschränkungen durch die Covid-Pandemie habe ich viele junge Frauen gesehen, die dieselben Gänge bevölkerten. Was mich noch mehr freut, ist, dass die Beate Naroska-Gastprofessur mir die Möglichkeit gibt, nach langer Pause meine wissenschaftlichen Aktivitäten wieder an DESY zu binden. Ich freue mich darauf, wieder in die DESY-Atmosphäre einzutauchen und hoffe, dass meine Anwesenheit nicht nur für mich von Nutzen sein wird!"
Dr. Emanuela Dimastrogiovanni erhält die Beate Naroska-Junior-Gastprofessur. Sie ist derzeit Assistenzprofessorin am Van Swinderen Institut für Teilchenphysik und Gravitation in Groningen. Im Jahr 2010 promovierte sie an der Universität von Padua. In ihrer aktuellen Forschung konzentriert sie sich auf primordiale Gravitationswellen und plant, die Kosmologie, insbesondere die Beobachtung von Gravitationswellen, zu nutzen, um die Grundlagenphysik voranzubringen.
Dr. Emanuela Dimastrogiovanni: "Primordiale Gravitationswellen, Boten aus dem frühen Universum, sind die nächste Grenze für die Gravitationswellenforschung und das Hauptziel mehrerer kommender kosmologischer Sonden. Das Hauptziel meiner Arbeit besteht darin, die Theorie auf die Experimente vorzubereiten, indem ich die Mechanismen für die Erzeugung von Gravitationswellen während der Inflation untersuche und den Formalismus entwickle, um ihre Signaturen aus den Beobachtungen zu extrahieren. Ich freue mich auf neue Kooperationen mit dem Quantum Universe Cluster, um Gravitationswellen für die Kosmologie und die Grundlagenphysik zu nutzen."
Mit den Beate-Naroska-Gastprofessuren würdigt das Quantum Universe seit 2020 die wissenschaftliche Exzellenz internationaler Wissenschaftlerinnen und ihr Engagement für die Chancengleichheit von Frauen in clusterbezogenen Forschungsfeldern. Der Exzellenzcluster vergibt jedes Jahr je eine Senior- und eine Junior-Gastprofessur, die mit 7.500 bzw. 5.000 Euro ausgestattet sind.
Beate Naroska
Teilchenphysikerin Beate Naroska (1943-2008) war von 1989 bis 2008 Professorin an der Universität Hamburg. In dieser Zeit war sie eine der führenden Wissenschaftler:innen des H1-Experiments am HERA-Beschleuniger bei DESY. Als Professorin war sie eine Mentorin für viele Student:innen und junge Forscher:innen. Beate Naroska studierte Physik in Göttingen und Hamburg. Nach ihrem Diplom promovierte sie an der Universität Hamburg bei Martin Teucher. Von 1971 bis 1978 arbeitete sie am CERN, wo sie an der Proton-Proton-Streuung und an der Entwicklung von Mehrdraht-Proportionalkammern forschte. Danach kehrte sie zu DESY zurück, wo sie am JADE-Experiment bei PETRA als Verantwortliche für das TOF-System tätig war und an elektroschwachen Phänomenen forschte.